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Fachtag Prostitution

05.11.2021

„Die Männer haben uns begutachtet wie Ware … Als die Wohnungstür zufiel, wurde sie abgeschlossen und plötzlich waren da 6 Männer in der Wohnung …

Ja und danach - ist alles anders, die Welt hat sich für dich verändert und wird nie mehr dieselbe sein“. So begann im Alter von 14 Jahren das Martyrium von Misa, einer Überlebenden von Zwangsprostitution und Menschhandel. Sie nennt dies selbst „20 Jahre in der Hölle“ und hatte den Mut, anlässlich unserer Fachtagung „Prostitution heute - aktiv gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung, welche am 05.11.21 in der Jugendherberge Plauen "Alte Feuerwache" stattfand, ihre Stimme zu erheben.

Auch Ronja Wolf , ebenso eine Überlebende und heute im Netzwerk Ella engagiert, teilte auf sehr eindrückliche und bewegende Art und Weise ihre Geschichte mit uns. Sie erzählte davon, wie sie den Ausstieg aus der Prostitution geschafft hat.

„... Durch das mediale und gesellschaftliche Bild der „selbstbestimmten Prostitution“ wurde mir vermittelt, dass ich einen „Job wie jeden anderen“ ausübe, mich nicht beschweren darf und sowas wie Ausstiegshilfen ja wohl nur für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution da wären …“, berichtete sie.

„Die schlimmsten Verbrechen geschehen im Stillen“, sagte die Trauma-Expertin Ingeborg Kraus. Opfer moderner Sklaverei tragen keine Fesseln oder Ketten. Täter:innen bedienen sich vielmehr psychischer Manipulationstechniken. Ein Zuhälter brachte es auf den Punkt: „Heutzutage bedarf es keiner Gewalt mehr, um die Frauen gefügig zu machen, man muss einfühlsam sein“. Ein großes Anliegen der Fachtagung war es daher unter anderem, über die vielfältigen Abhängigkeitsmechanismen aufzuklären und dafür zu sensibilisieren.

Besonders nahe gingen den Teilnehmenden die von Cathrin Schauer- Kelpin vorgestellten biografischen Verläufe von Frauen, die von KARO e.V. in der aufsuchenden Sozialarbeit angetroffen und zum Teil über lange Zeit begleitet wurden.

Aus der polizeilichen Praxis im Bereich Menschenhandel und organisierte Kriminalität berichteten Helmut Sporer (Kriminaloberrat a.D. von der Kripo Augsburg) und sein Kollege Simon Hirn (Erster Kriminalhauptkommissar). Beide gelten als Koryphäen auf diesem Gebiet. Umso bedauerlicher war es, dass keine Vertreter:innen der lokalen Ermittlungsbehörden der Einladung zu unserer Fachtagung gefolgt sind.

Ein großes Dankeschön geht an Inge Bell für ihre großartige Moderation sowie an die Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar, die uns ihre eindrücklichen, eigens konzipierten Ausstellungsstücke zur Verfügung gestellt haben.

Ebenso einen herzlichen Dank an Stefan Baumgarth (Biblion Images) für die Fotos.

Die Fachtagung wurde gefördert durch Aktion Mensch . Wir danken für diese wertvolle Unterstützung.

Weitere Informationen zum Thema

https://www.karo-ev.de/cms/| |/www/htdocs/w00767a4/KARO2012/cms/

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